Sicherheit ist ein zentrales Thema bei jeder Bahnfahrt. Herkömmliche Eisenbahnnetze verfügen über ein ausgedehntes Netz von Signalen entlang der gesamten Strecke, und die Art und Weise, wie ein Triebfahrzeugführer diese Signale liest und darauf reagiert, ist ein wichtiger Bestandteil der Systemsicherheit. Die Signalisierung muss bei allen Geschwindigkeiten und Witterungsbedingungen klar und deutlich sein.
Traditionell stützt sich der Entwurf von Signalsystemen, die einen sicheren und effizienten Zugverkehr unterstützen, auf schematische Zeichnungen der physischen Signale entlang der Strecke. Konstrukteure können jedoch die Auswirkungen dynamischer Elemente wie der Geschwindigkeit des Zuges auf die Triebfahrzeugführer nicht ohne weiteres visualisieren.
Mit dem Rail Signalling Visualisation Tool (RSVT), das von Arup in Zusammenarbeit mit Graffica entwickelt wurde, können Planungsingenieure besser beurteilen, wie Triebfahrzeugführer die Signalisierungsinformationen im Führerstand sehen und darauf reagieren, um sicherzustellen, dass sie die richtigen Informationen im richtigen Format und zur richtigen Zeit erhalten.
Ein besserer Ansatz für die Systementwicklung
Entwicklungsingenieure, Bahnbetreiber und -eigentümer können mit dem RSVT bereits in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses beurteilen, wie sich das Signalsystem im Kontext seiner Umgebung verhalten wird. Sie können die Sicht des Triebfahrzeugführers im Führerstand nachempfinden und so die Wechselwirkungen zwischen dem Triebfahrzeugführer und dem Schienensystem überprüfen. Dadurch können sie die Anforderungen, die das ETCS an den Triebfahrzeugführer stellt, und mögliche Aufgabenkonflikte besser verstehen.
Die Informationen aus dem RSVT werden genutzt, um die Gestaltung des Signalsystems so anzupassen, dass es die Triebfahrzeugführer dabei unterstützt, eine sichere und effektive Leistung zu erbringen. Dieser Prozess verringert die Wahrscheinlichkeit kostspieliger, verspäteter Entwurfsänderungen.
Vorteile
Die RSVT hat eine Reihe von Vorteilen:
- Schafft ein kooperatives Umfeld, in dem die Ansichten der Bahnbetreiber in den Entwurfsprozess einbezogen werden.
- Erleichtert die frühzeitige Erkennung und effektive Lösung von Problemen.
- Minimiert das Risiko, dass erhebliche Einwände und verspätete Änderungen die Inbetriebnahme verzögern.
- Erhöht die Effizienz und Betriebssicherheit neuer Signalsysteme.
Einen Unterschied machen
Durch die Zusammenführung des dynamischen Verhaltens moderner fahrerhausinterner Systeme und der äußerst wichtigen Bewertung, wie Triebfahrzeugführer Informationen wahrnehmen und darauf reagieren, ermöglicht die RSVT eine bessere Planung und Bewertung von Eisenbahnsignalsystemen, wodurch deren Betriebssicherheit verbessert und der Planungs- und Prüfprozess effizienter gestaltet wird.