Seit 1992 veranstaltet das Musikzentrum De Bijloke Konzerte in einem bemerkenswerten ehemaligen Krankenhausgebäude aus dem 13. Jahrhundert in Gent, Belgien. Das Gebäude hat eine reiche Geschichte, aber sein akustisches Design und seine Inneneinrichtung entsprachen nicht den Bedürfnissen moderner Künstler und Zuhörer. Wir wurden gebeten, die Bedürfnisse des modernen Veranstaltungsortes mit der historischen Bausubstanz des Gebäudes in Einklang zu bringen.

Vom Mittelalter zur Moderne

In Zusammenarbeit mit DRDH Architects, den Arup-Spezialisten für Akustik, Aufführungssysteme und Theaterarchitektur und -planung, wurde das Gebäude neu gestaltet, um den Aufführungsraum für das 21.

Unser Plan bewahrte die historischen Merkmale und schuf ein dauerhaftes Innenlayout, das dem Publikum und den Darstellern ein wesentlich besseres Erlebnis bietet und die Zugänglichkeit und technische Infrastruktur des Veranstaltungsorts verbessert. Die Renovierung hat das Gebäude umgestaltet und bietet eine moderne Akustik und Komfort in historischen Mauern.

Akustische Beratung für eindrucksvolle Erlebnisse

Akustische Leistungen machen den Unterschied zu wirkungsvollen Erlebnissen aus. Da das Musikzentrum De Bijloke ursprünglich als medizinische Einrichtung konzipiert wurde, war sein Design begrenzt. Dem Raum fehlte es an Klarheit, Wärme, Präsenz und akustischer Intimität - insbesondere im hinteren Bereich. Kleinere Eingriffe hatten im Laufe der Zeit zu leichten Verbesserungen geführt, aber es war mehr Arbeit nötig, um das volle Potenzial des Gebäudes zu erschließen.
Um dies zu erreichen, gestalteten wir den Innenraum von Grund auf neu. Es wurden neue Seitenwände entwickelt, um die frühen Schallreflexionen zu verbessern, und es wurden Deckenreflektoren installiert, um die Lautstärke des Orchesters zu erhöhen. Der gesamte Boden wurde abgesenkt, wodurch ein größerer Raum geschaffen und die Resonanz erhöht wurde. Außerdem entfernten wir alle schallschluckenden Verkleidungen wie Vorhänge und Teppiche, um die Gesamtakustik zu verbessern.

Wir haben die Bühne nach vorne verlegt, um eine bessere Verbindung zwischen Künstlern und Publikum zu schaffen, einen Raum für Chorsitzplätze einzurichten und dem Publikum zu ermöglichen, die Aufführungen aus einer anderen Perspektive zu erleben. Wir verbesserten die Zugänglichkeit, indem wir die Bühne absenkten und einen abgeschrägten Boden für einen stufenlosen Zugang zur Bühne einrichteten. Dadurch wurde auch der Platz für Rollstuhlfahrer vergrößert und ein integratives Erlebnis für alle geschaffen.

Der Saal übertrifft alle Erwartungen. Die Akustik stärkt die Verbindung und Kommunikation zwischen den Musikern, was für unsere Arbeit unerlässlich ist. Der Klang ist sehr raffiniert und klar, aber gleichzeitig klingt das Orchester wie ein ausgewogenes Ganzes. Wenn man beides zusammen nimmt, erhält man einen Raum, der das Orchester zu seiner besten Form auflaufen lässt.

Kristiina Poska

Chefdirigent des Symphonieorchesters von Flandern

Ein reiches kulturelles Erbe bewahren

Baudenkmäler spielen eine wichtige Rolle für die Verbindung zwischen uns und unserer Vergangenheit. Wir haben mit DRDH Architects und dem Spezialisten für Kulturerbe, Julian Harrap Architects, zusammengearbeitet, um die Substanz des Musikzentrums De Bijloke sorgfältig zu erhalten und sicherzustellen, dass unsere Umbauten die historischen Merkmale nicht beschädigen.

Die ursprünglichen Wände des Konzertsaals waren in einem leichten Winkel nach außen geneigt, wodurch der Schall vom Publikum weg und zur Decke hin geleitet wurde. Um dies zu beheben, wurden auf beiden Seiten des Sitzbereichs neue Wände errichtet. Diese schufen ein intensiveres Erlebnis für Künstler und Publikum gleichermaßen, da sie den Klang einhüllten. Die Wände wurden so gestaltet, dass sie den Klang streuen, den Streicherklang unterstützen und die akustische Verteilung im Saal ausgleichen. Alle Elemente wurden präzise von der ursprünglichen Architektur entfernt, um das Mauerwerk zu schützen und sicherzustellen, dass die Wände intakt bleiben und für künftige Generationen erhalten werden.

Renovierung mit Blick auf die Nachhaltigkeit

Die Renovierung eines Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert birgt eine Reihe von Herausforderungen. Das mittelalterliche Dach konnte das Gewicht der neuen Ausrüstung nicht tragen, also entwarfen wir eine Reihe von selbsttragenden gebogenen Stahlbindern, die in das Dach integriert wurden, um die strukturellen Einschränkungen zu überwinden. Diese wurden durch die bestehende Dachkonstruktion hindurchgeführt, um die Lasten sicher innerhalb der Kapazitätsgrenzen zu halten und die Akustik durch eine bessere Saitenprojektion zu verstärken. Das endgültige Design fügt sich nahtlos in das tiefe Mahagoni der freiliegenden Balken ein und ergänzt die Ästhetik des Gebäudes.

Ein moderner Konzertsaal braucht die neueste Infrastruktur. Wir haben eine fortschrittliche Beleuchtung, Rigging-Bars und eine neue Hebebühne eingebaut, mit der die Hinterbühne einfach und schnell angehoben werden kann. Diese Anlagen geben den Künstlern mehr kreative Flexibilität, um ihre Visionen voll zum Ausdruck zu bringen.

Die Renovierung unterstreicht die Bedeutung der Wiederverwendung und Wiederverwertung bestehender Architektur, um die Auswirkungen von Neubauprojekten zu vermeiden. Im Einklang mit unserem Ethos der Kreislaufwirtschaft und unserem Schwerpunkt auf kultureller Nachhaltigkeit sind denkmalpflegerische Entwicklungen wie diese der Schlüssel zur Verbesserung der Nachhaltigkeit städtischer Umgebungen und zur Verringerung kollektiver Kohlenstoffemissionen.