Im Jahr 2013 begann das Opernhaus von Sydney mit einer zehnjährigen Renovierung, um die Annehmlichkeiten und die Sicherheit zu verbessern, die Kapazität zu erhöhen und die Aufführungsräume zu erweitern, um sie mehr Menschen zugänglich zu machen. Eine wichtige Komponente und Triebfeder dieser Arbeiten war die Verbesserung der Zugänglichkeit des Gebäudes. Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Planung und des Baus war die Barrierefreiheit keine Planungsnorm, was es für Menschen mit eingeschränkter Mobilität schwierig machte, alle Bereiche des Opernhauses zu erreichen.
Ein weiterer entscheidender Faktor war die Sicherheit - mit der Modernisierung des Gebäudes wurden auch eine neue Brandschutzstrategie und Evakuierungsverfahren erforderlich, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Wir arbeiteten mit dem Sydney Opera House, Scott Carver Architects und Tonkin Zulaikha Greer Architects zusammen, um die Zugänglichkeit und Sicherheit zu verbessern, indem wir unser Fachwissen in den Bereichen Brandschutztechnik, Hochbau, digitales Design und Zusammenarbeit nutzten.
Kreative Bautechnik schafft Zugang zum Aufzug
Das nördliche Foyer des Opernhauses ist ein zentraler Punkt im Gebäude, mit Blick auf den Hafen, Bars, Veranstaltungsräumen und Zugang zu einigen der beliebtesten Theaterplätze in der Concert Hall und im Joan Sutherland Theatre.
Jenseits der zweiten Ebene war der Zugang zum nördlichen Foyer nur über eine Reihe steiler Stufen auf beiden Seiten des Foyers möglich, was den Zugang und die Sitzplatzauswahl für Menschen mit eingeschränkter Mobilität einschränkte. Die Herausforderung bestand darin, in einer hochkomplexen Betonkonstruktion Platz für zwei neue Aufzugsschächte zu schaffen, und zwar innerhalb der Grenzen des historischen Gebäudes. Es wäre eine Herausforderung gewesen, die weit gespannten Betonbalken des Gebäudes zu durchschneiden, ohne ein neues Trägersystem zu schaffen. Stattdessen entwarfen wir einen Tunnel durch das Treppenhaus des nördlichen Foyers, in dem die Aufzugsschächte untergebracht wurden, die den Zugang zu jedem Stockwerk ermöglichen.
Im Gegensatz zur Betonstruktur des Gebäudes mussten die Aufzugsschächte mit Glaswänden versehen werden, um dem historischen Design gerecht zu werden und den Besuchern eine visuelle Verbindung zu den verschiedenen Ebenen zu bieten. Wir entwickelten eine leichte Stahllösung, um die Glaswände strukturell zu unterstützen.
Die Aufzüge bieten Zugang zu jedem Stockwerk des Gebäudes und sind in einer Ecke versteckt, so dass sie nicht überfüllt sind, ohne das Design des nördlichen Foyers zu beeinträchtigen. Besucher mit eingeschränkter Mobilität haben nun Zugang zu einem neuen Angebot an Veranstaltungsorten und einer größeren Auswahl an Sitzplätzen.