Die Berliner Mühlendammbrücke ist der älteste Flussübergang in Berlin. Sie überführt die Bundesstraße 1 und damit die wichtigste Verkehrsader im Bezirk Mitte über die Spree. Da die 1968 erbaute Spannbetonbrücke mittlerweile das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, soll sie durch ein neues Bauwerk ersetzt werden, das die Verkehrssituation in diesem Gebiet insgesamt verbessert.

Arup und das Architekturbüro Cobe entwickelten einen Entwurf, der die Mobilitätswende unterstützt. Die neue Mühlendammbrücke soll Raum für verschiedene, stadtverträgliche Arten der Mobilität und eine neue Aufenthaltsqualität bieten.

Um den Anforderungen der Mobilitätswende gerecht zu werden, müssen Brücken in Zukunft mehr sein als nur Verbindungspunkte für den motorisierten Individualverkehr. Neue Konzepte sind gefragt, die den Rad- und Fußverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr einbeziehen.

Bereit für die Mobilitätswende

Die neue Mühlendammbrücke erstreckt sich über mehrere Ebenen: Die oberste Ebene bietet Platz für eine neue Straßenbahnlinie, links und rechts davon verläuft der motorisierte Individualverkehr. An den beiden äußeren Seiten der Brücke sind Rad- und Fußwege angeordnet. Die Fußgängerebene ist zum oberen Plateau hin versetzt. Auf diese Weise frequentieren verschiedene Mobilitätsarten unterschiedliche Ebenen, was ein größeres Sicherheitsgefühl vermittelt.

Das Besondere an unserem Entwurf sind die Anpassungsmöglichkeiten, die er bietet: Bei Reduzierung des Autoverkehrs können die dafür vorgesehen Flächen zugunsten von Rad- und Fußwegen umverteilt werden.

Hohe Aufenthaltsqualität

Die neue Mühlendammbrücke hat eine elegante, leicht konkave Form. Sie wird an beide Uferseiten bestens angebunden: Auf der Südwestseite führt eine Treppe hinunter zum Uferpark auf der Fischerinsel und schräg gegenüber führt ein flacher Schwung zur Uferpromenade des Nikolaiviertels. Für Fußgänger gibt es eine eigene Ebene mit Sitzbänken für eine höhere Aufenthaltsqualität.

Cobe Architekten / OBERMEYER Infrastruktur / converplan ingenieure