Das Futurium in Berlin ist für Veranstaltungen und Ausstellungen konzipiert, die sich mit der zukünftigen Gestaltung des Lebens befassen. Mit dem Schwerpunkt auf Forschung und Innovation bietet das Gebäude einen Ort für den Dialog über die Zukunft, an dem Wissenschaftler, Wirtschaftsführer, Politiker und die Öffentlichkeit aktiv teilnehmen können.

Das von den Berliner Architekten Richter Musikowski entworfene Projekt zeigt modernste Gebäudetechnologie, um ein nahezu energiefreies Gebäude zu realisieren. Die Fassadengestaltung ist elementar, indem sie das facettierte, scharfkantige Gebäudevolumen zusammenfasst und seine skulpturale Form unterstreicht.

Für die Materialforschung und die Umsetzung unserer Ideen in realisierbare und baubare Fassadenkonzepte haben wir Arup als unabhängigen Experten ins Boot geholt. In interdisziplinärer Teamarbeit mit Industriepartnern haben wir gemeinsam ein innovatives Fassadensystem entwickelt, das sowohl optisch als auch technisch überzeugt.

Jan Musikowski

Architekt, Richter Musikowski Architekten

Eine neue Dimension des Fassadendesigns

Arup, die Architekten und unsere Zulieferer arbeiteten zusammen, um ein innovatives, modulares Fassadensystem aus vorgefertigten Kassetten mit transluzentem, strukturiertem Glas auf der Vorderseite und gefalteten Metallreflektoren auf der Rückseite zu entwickeln. Das daraus resultierende Zusammenspiel von reflektierenden, transluzenten und transparenten Oberflächen ergibt eine glatte, schimmernde Haut, die sich im Laufe des Tages je nach Lichtverhältnissen und Blickwinkel verändert.

Die Flexibilität dieser Systeme ermöglicht einen fließenden Übergang zwischen Verglasung und hinterlüftetem Regenschutz an den vertikalen, geneigten und horizontalen Fassadenbereichen sowie die nahtlose Integration von Fenstern und Türen. Dies stärkt die Einheitlichkeit und die skulpturale Qualität des Gebäudes.

Keine sichtbaren Befestigungen

Die Produktion von über 7.500 Einheiten ermöglichte die vollständige Vorfertigung und Konfiguration der rautenförmigen Kassetten im Werk. Jede Kassette misst 700 mm x 700 mm und besteht aus teilweise siebbedrucktem Strukturglas auf der Vorderseite, das mit einer gefalteten Metallwanne aus gebürstetem Edelstahl auf der Rückseite strukturell verbunden ist.

Erstmals wurde bei einem Projekt dieser Größenordnung in Deutschland ein Structural Sealant Glazing (SSG) System ohne mechanische Einspannungen bauaufsichtlich zugelassen, nachdem die Bundesanstalt für Materialprüfung in umfangreichen Tests die Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit der strukturellen Silikonverklebung unter dem kombinierten Einfluss mechanischer und klimatischer Belastungen nachgewiesen hatte.

Architekten: Richter Musikowski